Anjo Jacobs †
Anjo Jacobs wurde am 15. Juni 1923 im niederrheinischen Kleve geboren. Er studierte in Wuppertal (Werkkunstschule) und Düsseldorf. 1945 kam er nach Wülfrath und blieb seiner neuen, geliebten Heimatstadt für den Rest seines Lebens treu. Viele Realschüler und Gymnasiasten haben Anjo Jacobs kennengelernt. Ihnen gab er Unterricht, und sie haben ihren Lehrer in Portraits verewigt, die Jacobs immer bei sich zu Hause aufhob.
Auf einem stand „Anjo Jacobs – eine lebende Legende“. Dieses Bild drückt die Wertschätzung aus, die Jacobs bei seinen Schülern, aber auch in der Künstlerwelt der Region und darüber hinaus genoss. Jacobs stellte in Paris und Genf aus, war lange Jahre Vorsitzender des Kunstkollegs International und Mitglied im Bergischen Künstlerbund. Dort übernahm er für viele Jahre den Vorsitz und wurde später zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 1988 verlieh ihm die Stadt Wülfrath den Ehrenring.
Jacobs war Reisender. Davon zeugten Regale voller Reisetagebücher und Skizzen aus aller Welt. Sein Haus in Wülfrath glich einem Museum mit unerschöpflichem Fundus. Gern und voller Geschichten erzählte er in seiner zugewandten Art Besuchern von dem, was er gesehen und erlebt hatte und was ihm in der Reflektion als künstlerischem Impuls diente. Auch unter den Belastungen des Alters verlangte Anjo sich selbst Disziplin ab: jeden Tag eine Zeichnung. Das war sein Credo, an das er sich unbeirrt hielt und so ein umfangreiches Alterswerk schuf.
Als Anjo 2008 starb, fanden sich mehr als 7000 Werke und rund 800 Gedichte/Texte. Bereits vor seinem Tode veranlasste er die Schenkung an das Niederbergische Museum in Wülfrath, seine Stadt.
Durch den Generationenwechsel im Verein haben nicht alle heutigen Mitglieder:innen Anjo persönlich kennengelernt. Einige Zeit wurden in ehrender Anerkennung seine Werke noch mit ausgestellt (eine besondere Ehrung des Vereins für seine verstorbenen Mitglieder für 3 Ausstellungen nach dem Tode). Durch seinen Sohn Dieter Jacobs haben wir immer noch Zugriff auf einige Werke und so ist Anjo weiterhin in der Erinnerung präsent.
Bildquellen: © Uwe Dreyer, Anjo Jacobs